Ja das ist ein Traum von mir:
Mit Sommerreifen schlitternd im Schneegestöber in den Himmel düsen
und mit Gott eine Partie Poker spielend an einem Tisch sitzen.
Nebenbei eine Flasche Whiskey und dann über das Leben
philosophieren...
Im laufe eines Jahres sammeln sich viele Fragen an:
Woher wissen wir, was wir zu wissen glauben?
Was ist Liebe und wie kann man sie erschaffen?
Was passiert mit den Welten in unseren Köpfen, wenn unsere irdische
Existenz endet?
Warum haben manche Menschen immer Rückenwind?
Wie fühlt sich das thermodynamische Gleichgewicht an?
Ist Flamingosperma wirklich rosa?
...ich glaube wir würden uns prächtig verstehen, weil Gott ein noch
größeres Schlitzohr sein muss als ich.
Natürlich spräche ich mit Gott über die Liebe, über die
Realität in unseren Köpfen, über Abrosia und
Milchstraßengefunkel und nicht zuletzt über das Warensortiment bei
Aldi, denn bei diesem wohlbekannten Lebensmittelanbieter traf ich ihn zum
ersten Mal - in Gedanken versunken mit einer Dose serbischer Bohnensuppe in der
Hand.
Vermutlich kann Gott viel mehr Alkohol vertragen als ich und so würde er
schallend lachen, wenn ich mit meinen abgefahrnen Sommerreifen auf dem
Nachhauseweg rechts von Alpha Centauri in den Graben führe.
Mit meinem Space-Handy könnte ich natürlich den interplanetarischen ADAC
anrufen. Der Liebe Gott, das Schlitzohr, würde mir allerdings Dagmar Berghoff
schicken, die mir, weil sie doch nun arbeitslos ist, eine
Stunde lang Annoncen aus dem
Himmelsboten"
Rubrik:
Herzflimmern
vorlesen würde.
Das Leben ist wirklich aufregend und noch viel mehr kann man erleben, wenn man
regelmäßig öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Alle
gesellschaftlichen Entwicklungen, die sonst im Verborgenen bleiben,
manifestieren sich in schier unerträglichem Maße. Während vor
einem jemand hektisch auf seinem portablen Computer die Gedanken eines anderen
kopiert, um sie alsdann stolz als seine eigenen zu präsentieren, werden
nebenan in der Puddingzone laut piepsend Münzen im Level 6 ergattert.
Zeitgleich simuliert auf einem der hinteren Sitze eine 13 Jährige
keuchend einen Orgasmus, um bei Ihren Mitschülern Aufmerksamkeit zu
erheischen.
Auch Gott ist das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel zu hektisch
geworden, was ihn dazu veranläßt sich immer häfiger eines alten
Damenfahrrades zu bedienen, welches ob seines bereits biblischen Alters enfach
zu schade zum Harfespielen ist.
Da wollte ich doch noch Gott fragen was Liebe ist! Gott ist wie immer
auf der Piste und eine himmlische Telefonistin säuselt mir ins Ohr:
"this
number is currently not available".
(auch in himmlischen Kreisen setzt sich mehr und mehr das Englische durch)